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GERMAn SONS

GERMAN SONS
Dokumentarfilm USA / DEUTSCHLAND 2010 / 88 Min
Regie: Philippe Mora
Musik: Harald Grosskopf

Am 9. November 2009, dem 20. Jahrestag des Berliner Mauerfalls, bei einem Essen mit Freunden, begegnete Harald Grosskopf dem französisch-australischen Hollywoodregisseur Philippe Mora. Der erzählte ihm von seinen deutsch-jüdischen Wurzeln, die nach Leipzig reichten und über welche er nicht viel wusste. Harald machte sich aus eigenem Antrieb auf die Suche nach dem Schicksal der Vorfahren des deutschstämmigen Vaters von Philippe Mora und entdeckte daraufhin in deutschen Archiven eine grosse Anzahl von Dokumenten, welche halfen, das Schicksal der Familie von Max und Sophia Morawski, Philippe Moras Grosseltern, zu erhellen. Unter anderem wiesen Spuren nach Schlesien und Posen, heute polnisches Staatsgebiet, was dazu führte, dass Philippe Mora im Juli 2010, während seinen Aufenthaltes beim Horizonte Filmfestival in Wroclaw, dem ehemaligen Breslau, von den dortigen Archiven über 200 Dokumente zu seiner Familie ausgehändigt bekam.

Philippes Moras Vater, Georges Mora, war 1913 unter dem Namen Günter Morawski in Leipzig geboren, floh 1933 als neunzehnjähriger Kommunist und Medizinstudent nach Frankreich, um unter dem Decknamen Georges Morand im französischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung zu kämpfen (unter anderen mit dem weltberühmten Pantomimen Marcel Marceau und dem Schriftsteller Arthur Koestler). 1938 rettet Georges Morand seine Eltern Max und Sophia Morawski, welche in Leipzig tagtäglich ihrem Abtransport in eines der Konzentrationslager harrten, indem er ihnen, als letzte Möglichkeit zu entkommen, Eisenbahntickets schickte, welche sie über Lissabon ins sichere New York brachten.

Georges Morand, alias Günter Morawski, heiratete nach dem Krieg in Paris die französische Malerin Mirka Madeleine Zelig. 1949 wurde hier auch ihr Sohn Philippe, der erste von insgesamt drei Söhnen, geboren. Die Familie wanderte 1952, zuvor wegen ihrer Verdienste um Frankreich von der französischen Regierung hochdekoriert, nach Australien aus, wo Günter Morawski, alias Georges Morand endgültig den Namen Georges Mora annahm. Georges und Mirka brachten französische Lebensart nach Melbourne, indem sie erfolgreiche Restaurants betrieben und mit Kunst handelten. Zu ihren Gästen zählten Grössen der französischen Kultur, Hollywood Schauspieler und die australische Maler- und Kunstelite. Georges Mora avancierte zu einem der grössten Kunstförderer Australiens und wurde Mitbegründer des Museums Of Contemporary Arts Of Australia. Georges Mora starb 1994. Mirka Mora (84) lebt in Melbourne und zählt zu den bedeutendsten Malerinnen Australiens.

Zwischen Philippe Mora und Harald Grosskopf entwickelte sich eine Freundschaft. Anfang 2010 entschlossen sie sich einen Dokumentarfilm über ihre Väter zu produzieren.

Harald Grosskopfs Vater Gerhard, kleinbürgerlicher Mitläufer, glühender Anhänger der Nazi-Ideologie, Hitler Bewunderer, Hitlerjunge, Wehrmachtssoldat und Parteimitglied der NSDAP, aufgewachsen im  thüringischen Jena und Philippe Moras Vater Günter, aus dem sächsischen Leipzig stammend, hochgebildeter Weltbürger, der unter Einsatz seines Lebens gegen die Nazis gekämpft hatte und unter anderem dazu beigetragen hatte, dass tausende jüdischer Kinder vor dem tödlichen Zugriff der Nazis gerettet wurden.

Harald hatte jahrzehntelang gegen seinen Vater rebelliert. Dieser Widerstand kommt in seiner eigenständigen, ungewöhnlichen Musik zum Ausdruck.

Philippe Mora, der von seinem Vater stets gefördert wurde, begann zu malen und zu schreiben und interessierte sich schon früh für den Film. Ende der Sechziger ging er nach London, wo er mit Eric Clapton in einer WG wohnte, Kunst produzierte und über Kunst journalistisch schrieb. Später zog es ihn nach Hollywood, wo er bis heute mit seiner Familie lebt. Philippe Mora drehte mit Dennis Hopper und anderen Grössen der Filmbranche. Sein Schaffen umfasst bis heute mehr als dreissig Filme. Gegen Ende der Sechziger Jahre entdeckte er in den Asservatenkammern der US-Army die privaten 8 mm Filme Eva Brauns, der Geliebten Adolf Hitlers und machte daraus, unter Verwendung von andern zeitdokumentierenden Aufnahmen, den Dokumentarfilm SWASTIKA. Der Film löste Anfang der Siebziger auf dem Filmfestival in  Cannes einen Skandal aus, vor allem unter den deutschen Journalisten,  weil der Film die Banalität des Bösen mit grosser Intensität dokumentierte. Man wollte Hitler ausschliesslich als gewalttätiges Monster ansehen, nicht als unauffälligen Nachbarn von nebenan. Erst 2009, nach 38 Jahren, konnte der Film in Deutschland uraufgeführt werden.

http://en.wikipedia.org/wiki/Philippe_Mora
http://en.wikipedia.org/wiki/Georges_Mora
http://en.wikipedia.org/wiki/Mirka_Mora


EARTH MUSIC FROM OUTER SPACE...

SUNYA BEAT, “die letzte Erleuchtung” (sanskrit). Der Name ist Programm, welchem sich HARALD GROSSKOPF (drums, percussion) sowie AXEL MANRICO HEILHECKER (guitars) seit ihrer Gründung 1996 kontinuierlich widmeten. Seither erschienen mit SUNYA BEAT sowie DELHI SLIDE (beide auf THINK PROGRESSIVE) zwei offizielle Alben, die sämtliche von dem Projekt gestellten Kriterien in der Verquickung von Trance, Techno, Rock und ethnischer Musik erfüllen, sowie mit 4x3 (bei MANIKIN), ein unter dem Namen der hier involvierten Musiker laufendes Werk. STEVE BALTES (keyboards, programming) integrierte sich zwei Jahre später in das, ursprünglich als Solo-Album von HARALD GROSSKOPF gedachte Projekt. Die agierenden Musiker sind in der musikalischen Landschaft unseres Landes keine Unbekannten, waren oder sind sie außerdem in namhaften Projekten involviert. Ihre Namen zieren  so manches Solo-Album.

Sunya Beat

HARALD GROSSKOPF war weltweit der erste Schlagzeuger der Electronik-Musik Szene, welcher Sequencer begleitete, ist seit den 70ern in Manuel Göttschings Spacemusik-Kultband ASHRA integriert, trommelte bei WALLENSTEIN, den KOSMISCHEN KURIEREN, KLAUS SCHULZE und ist zuverlässiger rhythmischer Bestandteil bei SUNYA BEAT, PHONOROID und N-TRIBE. Er veröffentlichte sieben Soloalben. Sein aktuelles Album nennt sich NAHERHOLUNG und wurde auf iTUNES veröffentlicht.

Axel Manrico HeilheckerAXEL MANRICO HEILHECKER machte sich in den 80er Jahren als Sessiongitarrist und Songwriter einen Namen. Immer wieder konnte man seinen Namen auf den vordersten Rängen der Musikpolls finden. Ein Teil seiner musikalischen Ausbildung fand bei DON CHERRY statt. Später begann er seine Solokarriere mit zwei Soloalben. Soeben erschien sein Drittes Album “FISHMOON”. AXEL MANRICO HEILHECKER ist Gitarrist bei der Harald Schmidt Show, gründete die deutsch-amerikanische Folk-Avantgardeband PHONOROID und eben mit HARALD GROSSKOPF, später STEVE BALTES, SUNYA BEAT, wobei eine Reihe unterschiedlicher Produktionen ebenfalls auf sein Konto gehen. Unter anderem die erste deutsche Surround-Pop Produktion für THOMAS KAGERMANN, die es bis in die internationalen Jazz-Charts brachte.

Steve BaltesSTEVE BALTES kommt aus dem Techno-Dancebereich und hat neben seinen Soloalben PICTURES IN RHYTHM und RHYTHM OF LIFE, zahlreiche Remixe und Einzeltitel veröffentlicht, hatte kürzlich seine erste Solo-Performance in den USA und sorgte bei so unterschiedlichen Institutionen wie ASHRA, N-TRIBE, sowie DAS ZEICHEN für Aufsehen.

Bei SUNYA BEAT fanden die Drei ihren gemeinsamen Nenner, wobei eben hier das Individuelle jedes Einzelnen zum Ausdruck kommt, was sich vor allem in ihren spektakulären Live-Shows offenbart, die buchstäblich von der Spielfreude und dem Improvisationstalent des Triumvirats leben. So entdeckt man Reminiszenzen an Jimi Hendrix oder Miles Davis. Dort einige Ausflüge in Rock- oder Counrtystandarts, die jedoch immer wieder durch pulsierende Sequencer-Beats und den unverkennbaren, technoiden, spacigen Sound der Band dominiert werden. SUNYA BEAT bleibt nicht auf der Stelle stehen, entwickelte sich das Projekt doch über die Jahre kontinuierlich weiter. Nach Live-Erfolgen (vor zuletzt 30.000 Zuschauern auf dem Burg-Herzberg-Festival im Sommer 2001) haben die Drei verstärkt Lust ihren Musikstudios eine Weile den Rücken zu kehren, um ihre Live-Präsenz voranzutreiben. Ihre Motivation kann nicht besser ausgedrückt werden als von AXEL MANRICO HEILHECKER, der treffend äußerte: “Nichts ist größer als Freundschaft! Und die haben wir.”

 


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